Mittwoch, 22. Oktober 2008

1............... mein Zuhause
2............... herzlich Willkommen;)

3............... 188 – der Grund, weshalb ihr eure Post ins Büro schickt
4............... der lebendige Hof

5............... nichts mit Mülltrennung
6............... der Markt vor der Haustür

7............... morgens halb zehn in Russland
8............... Palmen + Pyramiden

1 2

3 4

5 6

7 8

Montag, 20. Oktober 2008

das beste Beispiel für deutsch-russische Freundschaft;)

Sonntag, 19. Oktober 2008


bewegende Momente
auf der Gedenkfeier für Stalinopfer
Ein paar Worte sind nach den vergangenen bewegenden und nervenaufreibenden Tagen wieder einmal fällig! Alles werde ich wohl nicht formulieren können, aber ich versuche das Wichtigste auf den Punkt zu bringen:)!
Dass ich Freiwillige bin, erkläre ich nun schon seit über einem Monat Taxifahrern, Verkäuferinnen oder Milizionären. Was und wo ich arbeite, wollen alle wissen. Wo ich wohne und ob jemand für mich kocht, fragen einige. Weshalb ich unbedingt nach Russland gekommen bin, in Deutschland ginge es doch allen so gut, interessiert auch manche. Freiwilligenarbeit ist in der russischen Provinz weitestgehend unbekannt, weshalb ich mit dem Erklären meistens bei Null beginne. Wenn Leute merken, dass ich Ausländer bin, folgt meistens eine Reaktion, diese kann positiv wie auch negativ sein. Junge Fremdsprachenstudenten, laden mich zum Kaffee ein und fragen mich neugierig aus oder alte Marktfrauen erzählen mir von Familienangehörigen, die in Deutschland leben. Doch böse teils auch ungläubige Blicke und Worte muss ich immer erwarten, wenn ich in der Öffentlichkeit Deutsch oder Englisch spreche oder nur lese. Als ich gemeinsam mit Hannes, der Freiwilliger bei Passag Zebra ist, Maschrutka gefahren bin und wir uns unterhielten, wurde ein alter Mann auf uns aufmerksam. Zunächst mahnte er uns Russisch zu sprechen. Wir redeten weiter. Er machte Handzeichen, dass wir ruhig sein sollten. Wir zeigten uns wenig beeindruckt. Daraufhin zog er mit seinen Finger immerfort an seinem Hals entlang. Was für eine bedrohliche Geste! Und vor allem was für eine komische Geschichte! An einem anderen Tag wartete ich am Hauptplatz, direkt unter einer Statue Lenins, auf Hannes, der zu spät kam. Plötzlich kam ein Milizionär. Er war sehr jung, vielleicht Anfang Zwanzig. Er fragte mich, was ich mache und ich erklärte ihm wahrheitsgemäß, dass ich auf einen Freund warten würde. Die weiteren Fragen, die mir der Milizionär stellte, verstand ich nicht und Englisch sprach er auch nicht. Nachdem ich ihm ohne Aufforderung und langsam verzweifelnd meine Papiere zeigte, kam Hannes. Allerdings machte er einen großen Bogen um mich, als er beim Näherkommen meine neue Bekanntschaft erkannte. Die Unsicherheit wuchs, weshalb ich begann Hannes zu rufen und ihm zu winken, gezwungenermaßen kam er mir zur Hilfe. Letztendlich fragte mich der uniformierte Russe nach meiner Handynummer, ob aus beruflichen oder privaten Zwecken, weiß ich bis heute nicht. Eigentlich wollte ich ihm eine falsche Nummer geben, er aber nahm mir mein Handy aus der Hand und wählte seine Nummer, wodurch meine Nummer auf seinem Display zu sehen war. Heute hat er angerufen, aber ich habe es klingeln lassen. Uniformierte Russen machen mir Angst, nach all den Geschichten, die ich mir anhören musste! So ein Mist aber auch!
Nun möchte ich noch von ein paar Highlights der vergangenen Wochen erzählen:)!
Letzte Woche nahm mich Lena, eine sehr nette Aktivistin, die immer viel Russisch mit mir spricht, zu einer Gedenkfeier für Stalinopfer mit. Mit einem Bus fuhren wir in einen Wald im Voronezher Umland, wo 1937 mehrere tausend Menschen gezwungen worden sind ihre eigenen Gräber auszuheben und kurz darauf feige erschossen wurden. Ich erwartete einen Gedenkstein und ein paar Reden, stattdessen fand eine richtige Zeremonie statt. Zunächst war ich geschockt, weil einige Gräber geöffnet waren. Die Leichen werden derzeit gezählt und identifiziert. Nach den Reden einiger Stadtbekannten, wurden die Opfer durch einen Priester beerdigt und unter anderem von Rekruten (Kinder im Grundschulalter!), Soldaten und Offizieren, ganz patriotisch mit der russischen Flagge in der Hand, geehrt. Zwischendurch verteilten alte Frauen Kerzen und Süßigkeiten, zum Trost. Zum Schluss nahmen alle männlichen Gäste einen Spaten in den Hand und vergruben die Toten. Es war alles sehr aufregend und interessant für mich zu sehen, wie Russen mit ihrer Vergangenheit umgehen und wie sie trauern!
Vor ein paar Tagen wurde YHRM von der jungen Österreicherin Sabine besucht, die beim Europarat arbeitet und einen Vortrag für die Organisation hielt. Da ich die einzige deutschsprachige unter den Aktivisten bin, war ich für sie verantwortlich. Da sie gelernte Lehrerin ist, wollte sie eine russische Schule besuchen. Nach unserer Schulbesichtigung zeigte ich ihr die Stadt. Insgesamt waren es zwei sehr aufschlussreiche und schöne Tage, in denen ich nicht nur im Büro vor dem Computer saß.
Am Donnerstagabend wurde Hannes 20. Geburtstag mit viel Wodka begossen und die darauf folgende Nacht tanzten wir in einem Club bis in die früher Morgenstunden. Ihr seht also, dass sich ein Alltag einstellt;)!
Des weiteren möchte ich verkünden, dass ich wahrscheinlich in naher Zukunft aus- und umziehen werde! Ich werde mich nicht, wie zunächst gedacht, mit der Situation abfinden. Es wohnen einfach zu viele Menschen, die ständig unangemeldete Gäste haben, in dieser Bude. Letzte Woche waren wir zeitweise acht Personen in einer Vierraumwohnung! Die Gegend ist nicht sicher. Und die Vermieterin macht Stress, denn sie weiß nicht, dass ich hier wohne, ahnt es aber. Auf all das habe ich keine Lust!

Macht es gut, meine Lieben! Jeder der die Ausdauer hatte, diesen Text bis zum Schluss zu lesen, bekommt frostige Grüße von mir mit auf den Weg:)!

P.S.: In Zukunft versuche ich kürze Texte in kleineren Abständen zu schreiben! Ehrlich!!!

Mittwoch, 1. Oktober 2008













Eine lange Liste Moskau Fotos, an denen ihr euch erfreuen sollt!